Friedrich-Wilhelm
Schnurr
Rede Prof. Jacoby
1929 – 2017
OK
Aus der Rede des Präsidenten des Deutschen Musikrates, Prof. Dr. Richard Jakoby:

„Als ich im Mai 1982 an dieser Stelle Gelegenheit bekam, meinem Kollegen und Freund Martin Stephani Worte des Abschieds zu sagen, da habe ich auch Sie, lieber Herr Schnurr, grüßen und die Überzeugung ausdrücken können, dass Sie mit Sicherheit das verantwortungsvolle Amt erfolgreich wie Ihre Vorgänger ausführen würden. Und das haben Sie in den 11 Jahren Ihrer Amtszeit in hoher ethischer Gesinnung und in der für Sie so typischen Beharrlichkeit und stillen, sachorientierten Unbeirrbarkeit getan.

Lieber Herr Schnurr - Sie wissen, dass Amt und Person nie ganz zu trennen sind. Erlauben Sie mir deshalb auch ein persönliches Wort. Ich kenne Sie schon länger als die Jahre Ihrer Amtszeit; seit dem l. Preis 1959 beim internationalen ARD-Wettbewerb habe ich Ihre konzertante Tätigkeit verfolgen und mich an Ihren Aufnahmen von Werken Beethovens, Regers und Brahms erfreuen können.
35 Jahre haben Sie hier gelehrt, 21 Jahre hochschulpolitische Verantwortung, zunächst als Stellvertretender Leiter und dann als Leiter der Hochschule, getragen. Welche geistigen, psychischen und physischen Kräfte das bindet, kann letztlich vielleicht nur der ermessen, der es selbst tun muss oder tun musste.

Ich danke Ihnen auch für das problemlose, kollegiale, gutnachbarschaftliche Verhältnis zwischen dieser und der Hannoverschen Hochschule - das ist nicht immer und überall üblich, denn die menschenformenden Kräfte der Musik gehen auch an vielen Musikern vorbei -, ein Verhältnis, das nicht oft in Anspruch genommen werden musste, auf das man sich aber, wenn es galt, ohne viel Aufhebens verlassen konnte. Ich darf Ihnen den herzlichen Dank aussprechen für alles, was Sie in unser Musikleben hingegeben haben - und Ihnen für die „Zeit danach”, die nun kommt, jenes geistig-künstlerische Aufatmen wünschen, das Ihnen noch viel Kraft für viel künstlerisches Tun geben möge!

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Last modified: June 22 2020